Rural Art Projekt in der Sparkassenarena Unterweissenbach

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Am 13. & 14. Juli findet von 9 Uhr bis 18 Uhr in Unterweißenbach unser zweitägiger Rural Art Workshop statt. Jugendtankstelle und KEM Mühlviertler Alm starten zum Thema „Biodiversity – protection of regional species “ ein gemeinsames Kunst- und Kulturprojekt mit kreativ interessierten Jugendlichen aus der Region.

Der erste Workshoptag beginnt mit dem Schwerpunkt Entwurfstechnik & Designstrategie, worin den jungen KünsterInnen das Knowhow für eine professionelle Konzeptzusammenführung und Umsetzung der gemeinsamen Idee vermittelt wird. Am Nachmittag geht es zur Arbeits- und Materialvorbereitung mit der Erstellung der benötigten Designschnittmasken. Am zweiten Tag startet die Umsetzungsphase mit Sprühtechnik, sowie Farb- und Pinselpraxis an der Wand. Realisiert wird das erste Rural Art bei der UNION Sportarena in Unterweißenbach.

WAS IST M(R)URAL ART?
AUSDRUCKSFORM EINER DEBATTENTAUGLICHEN ÖFFENTLICHKEIT

Murals stellen eine besonders ästhetische und facettenreiche Form von Street Art dar. Der Begriff MURAL kommt aus dem Kunstbereich des „Street Art“ und meint großflächige Arbeiten, die sich über komplette Wände, Gebäude, Dächer oder Straßen erstrecken. Der Begriff RURAL steht für „ländlich“ und bildet einen begrifflichen Doppelzusammenhang M(R)URAL auf dem unsere Konzeptidee aufbaut. Im Gegensatz zu Graffiti handelt es sich bei M(r)urals um beauftragte Arbeiten oder freie Werke, die für einen bestimmten Zeitraum oder langfristig den öffentlich-ländlichen Raum verschönern sollen. Diese erstrecken sich nicht nur über die Gestaltung von großen Baukörpern, sondern beziehen den Naturraum in Form von lebendigen Landartinstallationen mit ein (angelegte Feldlabyrinthe oder Kräuterornamente). Welche Intensionen hinter den Kunstwerken stecken, hängt vom aktuell behandelten Thema und den kreativen Prozessen der jungen KünstlerInnen ab.

WARUM RURAL ART ALS RESSOURCENSCHUTZ-PROJEKT?

Mit biodiversen Schwerpunkten gestalten wir die kreative Auseinandersetzung mit schützenswerten Arten in unserer Naturlandschaft und fördern gleichzeitig die Sensibilisierung für nachhaltigen Ressourcenschutz, unter dem Leitbild der „Schöpfungsverantwortung“, in unserer Region. Durch das Erschaffen eines gemeinsamen Kunstwerks soll eine starke Selbst- und Gruppenidentifikation zu den behandelten Themenfeldern geschaffen werden. Neben der Freude an der kreativen Gestaltung wird die Wand, oder der kunstvoll erlebbare Naturraum, als überpolitisches Kommunikationsmedium aber auch als volkskulturelles Statement der Regionsidentität im öffentlichen Raum genutzt. Im Vordergrund steht das soziale Einende, das kulturell Verbindende und die gelebte Naturverbundenheit, die den öffentlichen Raum mit zukünftigen (transgenerationalen) Leitbildern und Kunstbotschaften aufladen sollen.

CATHEDRALS OF BIODIVERSITY
DER ÖFFENTLICH-LÄNDLICHE KUNSTRAUM IM BLICKWINKEL DER SCHÖPFUNGSVERANTWORTUNG

Um diese Form „ruraler Kunst“ von der Illegalität der kreativen Raumaneignung in den erlaubten Kunstraum der Öffentlichkeit zu transferieren, sollen geeignete Flächen für Rural Art auf der Mühlviertler Alm freigegeben werden. In den Städten wird dieser Bereich unter den Graffity-Künstlern „Hall of Fame“ genannt. Im Rural Art Projekt sollen diese Zonen als „CATHEDRALS OF BIODIVERSITY“ ausgewiesen werden. Die Einbettung der Einzelkunstwerke in ein zusammenhängendes Regionskonzept, das auch eine touristische Nachnutzung beinhaltet, ist in Vorbereitung und bildet den ersten Meilenstein einer gemeindeübergreifenden „Sustainable Rural Art Gallery“ im öffentlichen Raum.