Das Mühlviertler Kernland war lange Zeit durch seine hügelige Topographie und die stark KFZ-befahrenen Hauptrouten nicht sehr attraktiv um alltägliche Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen. Seit 2015 entlastet die Schnellstraße S10 das restliche Straßennetz deutlich. Auch der Siegeszug von E-Bikes auf dem Fahrradmarkt lässt bisherige Schwellen sehr viel niedriger erscheinen.
Jeder eingesparte Kilometer im motorisierten Individualverkehr (MIV) schont die Umwelt. Der Modal shift, also der Umstieg von MIV auf nachhaltige Mobilitätsformen, kann hier einen bedeutenden Beitrag leisten. Aber es profitiert nicht nur die Umwelt von diesem Umstieg. Eine aktive Lebensweise bringt nachweislich positive Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit mit sich. Auch die Region profitiert von einer aktiven Gesellschaft. Dort, wo viele Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, wird die regionale Wertschöpfung und damit auch eine dezentrale Versorgung gefördert.
Dennoch ist, abseits von Sport-Radfahrer*innen, maximal ein leichter Anstieg von Alltagsradfahrer*innen auf den Straßen des Mühlviertler Kernlandes zu erkennen. Neben einer entsprechenden Infrastruktur, fehlt es anscheinend am Bewusstsein der breiten Bevölkerung, welche Wege ganz einfach mit Fahrrad zu bewältigen sind und welche großen Vorteile dies bringt.
Das Projekt „Alltagsradfahren im Mühlviertler Kernland“ soll dieses Bewusstsein durch starke Erfahrungen und Erlebnisse mit dem Fahrrad schärfen und gleichzeitig auch die Umsetzbarkeit von infrastrukturellen Maßnahmen für Entscheidungsträger aufzeigen.
Es existiert ein Konzept für gute Fahrrad-Infrastruktur entlang der B125, das von holländischen Infrastrukturstudenten erarbeitet wurde. Dieses dient als Grundlage für die Unterstützung von Entscheider*innen in der Region und für Fahrradlobbyismus generell.
Aufbauen kann das Projekt außerdem auf der Vorarbeit einer ehrenamtlichen Radgruppe, die sich im Zuge des transnationalen Leader Kooperationsprojektes „Lernen von den Besten“ mit Radexperten Sjors van Duuren gebildet hat. Ziel dieses Projektes ist es auch, diese Gruppe und auch andere bestehende Gruppen wie den Regionalverein Umsattler zu involvieren und zu erweitern damit Projekte, Veranstaltungen und Aktionen auch über die Projektzeit hinaus weiterverfolgt werden.
Beratung und Betreuung von Gemeinden und Entscheidungsträger*innen bei Routenplanung, Beschilderung, Abstellanlagen, Service Stationen, Ladestationen, Lastenrad-Sharing, Fördereinreichungen. Ziel ist eine qualitativ hochwertige Verbindung der Ballungszentren im Mühlviertler Kernland mit Anbindung an Urfahr und somit Linz.
Mit einem Lastenrad, einem Anhänger und entsprechendem Aufbau wird ein Radmotorikparkour aufgebaut, der in Kindergärten und Schulen kommen kann. Der Radmotorikparkour soll vor allem bei Auftaktveranstaltungen an Schulen zum Einsatz kommen, die an „Radeln als Hausaufgabe“ oder der „Bikeline“ teilnehmen, aber auch an den übrigen Einrichtungen beworben werden. Sowohl typische Alltagssituationen, als auch spielerische Elemente sollen den Umgang mit dem Fahrrad näher bringen und verbessern.
Das SternRadln nach Linz findet dieses Jahr am 18. September statt. Die Radgruppen aus den Kernlandgemeinden schließen sich wie Bäche dem Kernlandfluss auf der B125 an um in Gallneukirchen auf die weiteren Fahrradgruppen aus dem Mühlviertel zu treffen.
Radln auf Rezept wurde von der Gruppe „Umsattler“ schon in der RUF Region umgesetzt. Allgemeinärzte, Apotheken und Physiotherapeuten erhalten einen Besuch in dem die Wichtigkeit des Fahrradfahrens kurz besprochen wird und anschließend Folder in einem Design von Rezepten überreicht werden. Die Folder werden in den Praxen aufgelegt und weisen Patienten darauf hin, dass mit einem täglichen Fahrradweg viele Beschwerden und Leiden verhindert oder abgeschwächt werden können.
Radfahren macht Spaß, wenn das Fahrrad gut gepflegt ist. Wenn es einmal einen Experten braucht, oder gar ein neues Fahrrad, gibt es viele tolle Anlaufstellen im Mühlviertler Kernland.
Martin Hinterreiter
4271 St. Oswald bei Freistadt
www.bike-service.at
Radsport Fischerlehner
4240 Freistadt
www.radsport-fischerlehner.at
J. Rotschne KG - Zweiradfachhandel
4240 Freistadt
www.rotschne.at
Haider Sport
4240 Freistadt
www.haidersport.at
INTERSPORT Pötscher
4240 Freistadt
www.intersport-poetscher.at
HG Bike & Race
4232 Hagenberg
www.hgbike-race.at
Sport Lehner
4230 Pregarten
www.sportlehner.at
Sport Roth
4210 Gallneukirchen
www.sport-roth.at
Im Rahmen der europäischen Mobilitätswoche veranstaltete der Energiebezirk Freistadt am Samstag, dem 18.09.2021 die erste Kidical Mass im Mühlviertler Kernland. Über 60 Teilnehmer*innen jeden Alters traten für gute Fahrradinfrastruktur für Kinder ein und hatten dabei eine Menge Spaß! Abgesichert durch die Polizei Freistadt wurden vier Kilometer auf den Hauptverkehrsrouten zurückgelegt. So konnten alle Teilnehmer*innen jeden Alters erfahren wie viel Spaß es macht, sich mit dem Fahrrad sicher und mit viel Platz durch die Stadt zu bewegen. In Kooperation mit der innovativen Firma aus Engerwitzdorf, dem Pixelrunner, wurde ein riesiges Fahrrad in den Rasen des Stadtgrabens gemalt, den die Kinder bei der Ankunft mit Sprühkreiden noch farbenfroher machten. Als Abschluss bekamen die Kinder noch ein gratis Eis beim Stadtplatzkonditor Lubinger. Die Kidical Mass ist eine österreichweite, bzw. weltweite Veranstaltung und orientiert sich an der Critical Mass. Sie soll Aufmerksamkeit erzeugen, dass für viel Radverkehr auch gute Radfahrinfrastruktur für Menschen allen Alters benötigt wird.
Lehrer*innen sind herzlich eingeladen, Ihre Schulkinder im Rahmen der Aktion zur „Bewegungshausaufgabe Radfahren“ zu ermuntern – ob in der Freizeit oder am Weg zur Schule. Das nützt nicht nur der Gesundheit und Verkehrssicherheit, sondern auch der Konzentration in der Schule. Beim „Radeln als Hausaufgabe“ können sich Schulklassen ab der 4. Schulstufe anmelden und teilnehmen. Die Anmeldung erfolgt online, die Schulen erhalten dann Mitmachpässe, auf denen notiert wird wann und wie oft mit dem Rad in die Schule gefahren wurde. Eingesendete Mitmachpässe können kleine Preise gewinnen. Die Aktion ist zeitlich auf drei Wochen begrenzt.
In den Schulen der Kernlandgemeinden wird das Projekt bikebird.at/BIKEline vorgestellt und teilnehmende Schulen bei Planung und Umsetzung unterstützt. Es werden die Hauptradrouten mit den Schülerinnen definiert und Treffpunkte mit Abfahrtszeiten markiert. Kinder können einen NFC-Chip für ihren Fahrradhelm erwerben, mit welchem sie in der Schule an einem Lesegerät einchecken und so ihre Schulfahrten dokumentieren. Die teilnehmenden Kinder der Schulen der Kernlandgemeinden bilden auf der Plattform eine Radregion. Die fleißigsten Radfahrer*innen erhalten kleine Preise, die direkt auf der Plattform für die längsten Strecken oder die meisten Fahrten gewonnen werden können. Die ersten 10 teilnehmenden Schulen erhalten ein NFC-Lesegerät und die erste Jahresgebühr von 179€ erstattet.
Der 22. September ist Autofreier Tag in Europa. In Freistadt werden Kinder, Schulen und Jugendliche und Interessierte dazu eingeladen die Innenstadt zu verschönern. Kreidesprays und Malkreiden und viele weitere Utensilien werden verteilt, um Fahrräder auf den Boden zu malen. Lehrer, Eltern und das Projektteam unterstützen um ein großes Hauptplatz-Motiv zu erstellen. Drohnenfotos dokumentieren das Endergebnis.
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