Nachlese: Generalversammlung 2021

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Ausschließlich im Online-Format fand die diesjährige, ursprünglich im Gasthof Schwarz in St. Leonhard bei Freistadt geplante Generalversammlung des EBF statt. Zwei Drittel der anwesenden Gemeinde- und Parteien-Vertreter*innen waren aufgrund der jüngst stattgefundenen Gemeinderatswahlen und der damit verbundenen Neunominierungen überhaupt zum ersten Mal dabei.

Im Tätigkeitsbericht wurde deshalb zuerst auf die Struktur und auf das Team des EBF eingegangen, bevor die einzelnen Programme und Projekte sowie deren aktuelle Umsetzungsstände durch die jeweiligen Projektverantwortlichen im Detail erläutert wurden. Im Programm Klima- und Energiemodellregionen (KEM) ist am Tag der Generalversammlung die Genehmigung des Endberichtes durch den Klimafonds eingelangt. Gleiches gilt für den Zwischenbericht im Programm Klimawandelanpassung (KLAR). Die Genehmigungen bilden das fachliche und finanzielle Fundament für die Weiterarbeit in beiden Schwerpunktprogrammen, wobei im Programm KEM seitens des EBF-Vorstandes und der Geschäftsführung über das ganze Jahr hindurch eine Teilung der aktuellen KEM Freistadt in die KEM Mühlviertler Kernland und KEM Mühlviertler Alm vorbereitet wurde. Ziel ist es, damit noch näher mit den Gemeinden in Klimaschutz- und Energiefragen zusammenarbeiten zu können sowie zusätzliche Fördermittel für die Umsetzung weiterer Projekte in die Region zu bringen. Der Zuschlag zu den Neueinreichungen wird noch vor Weihnachten erwartet. KLAR-Managerin Sonja Hackl ging in ihren Ausführungen auf die in acht Gemeinden umgesetzten Anpassungsmaßnahmen im Wert von über € 200.000 ein. So werden in den nächsten Monaten beispielsweise über 15 Trinkwasserbrunnen, über 10 Hitzeschutzlösungen sowie über 30 Bäume an öffentlich zugängigen Plätzen installiert bzw. gepflanzt. Ferner stellte Sonja Maßnahmen in den Arbeitspaketen „Feuerwehr & Klimawandel“ und „Klimafitter Wald“ inklusive eines Schaubildes aus der neu erstellten Schadflächenkarte vor. Sowohl die KEM- als auch die KLAR-Invest Fördertöpfe des Klimafonds stehen den Mitgliedsgemeinden auch 2022 für die Umsetzung konkreter Projekte zur Verfügung.

Die aus 12 Elektroautos und 166 Nutzer*innen bestehende MühlFerdl-E-Carsharing Flotte legte laut EBF-Mitarbeiter Jakob Hattinger 2020 rund 175.000 km zurück. Coronabedingt liegen die Nutzungen damit noch nicht auf dem Niveau wie vor der Pandemie. Erfreulich ist aber, dass der Zusammenschluss einiger regionaler E-Carsharing-Betreiber (MühlFerdl ist Mitglied) zu Carsharing Österreich mit dem Anbieten eines gemeinsamen „Roaming-Dienstes“ VCÖ-Gesamtsieger 2021 wurde.

Das Großteils über Bürgerbeteiligung finanzierte Sonnenkraftwerk der Helios Sonnenstrom GmbH, an der der EBF 10 % der Anteile hält, wächst kontinuierlich und umfasst mittlerweile bereits über 500 PV-Einzelanlagen mit einer Gesamtleistung von 14 Megawatt peak, berichtete EBF-Geschäftsführer Norbert Miesenberger in seinen Ausführungen.

Lukas Tröls informierte anschließend über die Herausforderungen und den Status Quo der OurPower Energiegenossenschaft mit dem Betrieb des Online-Marktplatzes für Ökostrom sowie der Projekteinreichung zur Gründung der Erneuerbaren Energiegemeinschaft „Dreißgen-Spörbichl“. Weiters stellte Lukas die durchgeführten als auch geplanten Bewusstseinsbildung- und Infrastrukturmaßnahmen des Leader Projektes „Alltagsradfahren im Mühlvietler Kernland“ vor.

Den Abschluss des sehr vielfältigen und themenreichen Tätigkeitsberichtes bildete die Vorstellung zweier konkreter Maßnahmen aus dem Leader-Kooperations-Projekt „Klimafitterer Bezirk“ durch den neu ins EBF-Team hinzugekommenen Mitarbeiter Tobias Steurer. Beispielsweise werden in den Bereichen Holzverstromung und „Future Farms“ aktuell die rechtlichen, technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als auch die Voraussetzungen für konkrete Projektumsetzungen in der Region erarbeitet.

Nach der Genehmigung des Kassenberichtes und der einstimmigen Entlastung des EBF-Vorstandes wurde in einem Ausblick noch auf das Erneuerbaren Ausbaugesetz (EAG) und die möglichen PV-Ausbaupotentiale (Dach- und Freiflächen) der Region eingegangen.

Im Bericht des Obmannes wies Alfred Klepatsch einmal mehr auf die Notwendigkeit, Dringlichkeit und den Chancen des Handelns im Klimabereich hin. Der seit der Gründung im Jahr 2005 dem Verein vorstehende Obmann wird dabei nicht müde, besonders auf die Relevanz unseres Lebensstils hinzuweisen. Jeder und jede kann bzw. trifft täglich durch das Setzen konkreter Entscheidungen in den unterschiedlichsten Lebensbereichen seinen bzw. ihren ganz persönlichen Beitrag zum Klimaschutz.

Im Punkt Allfälliges bedankten sich einige EBF-Generalversammlungs- und Vorstandsmitglieder für die wichtige und wirkungsvolle Arbeit des EBF´s in der Region Freistadt.