Modellprojekt der Mittelschule Unterweissenbach geht in die Umsetzung

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Gemeinsam mit den Expert:innen der Klima- und Energiemodellregion Mühlviertler Alm, entwickelte die Mittelschule Unterweißenbach ein Pilotkonzept für regional vernetze Klimabildung im fächerübergreifenden Kontext, mit dem Titel „Klimalounge – Challenge for future“. Das Projekt startete am 16. Oktober 2023 und zielt darauf ab, die fächerübergreifende Bildungsarbeit zum Thema Nachhaltigkeit im Bildungssektor der Sekundarstufen und später auch Elementarstufen, zu fördern. Ein wichtiger Faktor dabei ist es, die regionalen Stakeholder:innen im Bereich Klima- und Umweltschutz regional besser zu vernetzen. Dabei sollen stabile, schulübergreifende Bildungsnetzwerke geschaffen werden, die offene, kommunikative und co-kreative Bildungsräume etablieren. Die Schule wird so zu einem Brennpunkt für strategische Klima- und Umweltbildung in der Region.

„IN ANBETRACHT DESSEN, DASS DIE HEUTIGEN SCHÜLER:INNEN DIE TRAGENDE GESELLSCHAFT IM JAHRE 2040 SEIN WERDEN, IST ES JETZT SCHON NOTWENDIG, ALLE WEICHEN FÜR ZUKÜNFTIGE LEBENSMODELLE ZU STELLEN, SIE ZU ETABLIEREN UND IM SOZIALPSYCHOLOGISCHEN KONTEXT ZU VERANKERN. IM JAHR 2040, AM ENDPUNKT DER MOMENTAN GESETZTEN KLIMAZIELE, WERDEN DIESE JUNGEN MENSCHEN EIN ALTER ZWISCHEN 27 UND 31 JAHREN ERREICHT HABEN UND DIE HIGHPOTENTIALS EINER KLIMANEUTRALEN WIRTSCHAFTSWELT SEIN!  Dipl. Des. Elisabeth Schmidt MSc | KEM Managerin

SCHÜLER:INNEN LADEN ZUM KLIMATALK

Demokratische Prozesse bilden das Fundament einer starken Gesellschaft. So ist der wertschätzende Dialog ein wichtiges Mittel zur Bildung eines Konsens, aber auch zur Positionierung eigener Wertkonzepte. Der Weg von einer einfachen Meinung zu einem debattentauglichen Thema, führt idealerweise über die fachliche und reflexive Auseinadersetzung mit dem Prinzip der wertfreien Inklusion als offene Grundhaltung. Sie sucht den Weg des Diologs mit Expert:innen, um die eigene Sichtweise schrittweise zu erweitern. Mit der „Klimalounge für Schulen“ wollen wir den Schüler:innen die Möglichkeit bieten, einen erlebbaren Debattenraum selbst gestalten zu können, der all das kreativ sichtbar macht, was die Schüler:innen zum Thema Klima- und Energiezukunft bewegt. So können Regional- und Landespolitiker:innen sowie Fachexpert:innen aus den unterschiedlichen Fachbereichen zum Klimatalk in die „Klimalounge“ zum Jugenddialog eingeladen werden.

DAS PRINZIP DER SELBSTWIRKSAMKEIT

In der modernen Bildungswelt spielen neue pädagogische Ansätze eine entscheidende Rolle, um Schüler:innen ein umfangreiches Lernerlebnis zu bieten. Die Klimalounge konzentriert sich daher nicht nur auf den Wissenserwerb, sondern auch auf die Selbstreflexionsfähigkeit, die auf eine sich wandelnde Welt vorbereiten sollen. Ein zentraler Bestandteil ist die Auseinandersetzung mit komplexen Wirkzusammenhängen im Boden, in der Natur, in der Klimasphäre und in der Gesellschaft. Das Angebot bietet ein vielfältiges Spektrum, selbstreflexiv eigene Themenkreise zu erarbeiten und damit ein tieferes Verständnis für Naturkreisläufe und das eigene Handeln zu entwickeln. Dieses Selbstverständnis ist Basis für einen achtsamen Umgang mit unseren lebendigen Ressourcen und ankert in der gleichzeitigen Reifung ethischer Lebensmodelle.

EMPATHIE ABER WIE??  DIE METHODE DESIGN THINKING PROCESS 

Den Ausgangspunkt des Prozesses bildet die Fähigkeit der Empathie und baut in mehreren Stufen auf. Der integrative Ansatz geht von einem eng vernetzten System aus, das über einen empathischen Rückkopplungsmechanismus in verschiedenen Wahrnehmungsebenen reflektiert und integriert wird. Der Prozess kreiert einen Lösungsweg, der durch Selbstwirksamkeit und dem Gruppenerleben bestimmt wird. Die Methode ist insbesondere dafür geeignet, Probleme der Ressourcennutzung, der Ernährung und des Naturschutzes unter dem integrativen Blickwinkel im Tiefenzusammenhang zu betrachten und um innovative Lösungen mir hohem Adaptionspotential entwickeln zu können.

DER INNOVATIVE ANSATZ | CO-CREATION UND INKLUSION

Der innovative Ansatz dieses Programms ist zum Einen der fächerübergreifende Einbezug regionaler und überregionaler Projektparter:innen aus Wirtschaft, Bildung, Politik und Wissenschaft und die raumpsychologische Projektkomponente mit Maßnahmen zur kreativen Raumaneignung, durch den Umbau des Lesesaals zur Klimalounge und Adaption der Klassenräume, wodurch der Lernort von den Schüler:innen selbst mit ihren Ideen zu den Schwerpunktthemen ästhetisch und repräsentativ aufgeladen wird. Im Vorfeld wurden gemeinsam mit den Lehrer:innen der Mittelschule Unterweißenbach geeignete Vermittlungsprogramme und Workshops nach thematischer Eignung von regionalen und überregionalen Stakeholdern sondiert und ausgewählt. Parallel dazu wurden mit regionalen Organisationen für Klimaschutz und Klimawandelanpassung aber auch mit regionalen Wirtschaftsbetrieben (Green Job Exkursionen) neue Impuls- und Kurzworkshops entwickelt, die frei zu den Themenschwerpunkten der Projektwochen gebucht werden können. Skalierbare Challenges zu Ressorcenverbrauch, Müllvermeidung, nachhaltiger Konsum, nachhaltige Mobilität, selbstreflexive Gruppenprozesse, Klimawandelanpassungs-strategien, uvm… wurden entwickelt und machen die positive Auswirkung einer gemeinsam-nachhaltigen Handlungsstrategie messbar und in ihrer Auswirkung sichtbar.

Hier findest du weitere Interessante Informationen zu den Jugendbildungszielen des BNE