KEM Mühlviertler Alm

Die KEM Mühlviertler Alm entstand Anfang 2022 durch die Aufteilung der bisherigen KEM Freistadt. Als eine von derzeit 120 Klima- und Energiemodellregionen (KEM) zielt sie darauf ab, gemeinsam mit den beteiligten Gemeinden vielfältige Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien und zur Steigerung der Energieeffizienz umzusetzen. Der Energiebezirk Freistadt ist bereits seit 2010 Klima- und Energiemodellregion. Die aktuelle Phase der KEM Mühlviertler Alm läuft bis Ende 2025.

Ziele

Die KEM Mühlviertler Alm setzt sich die Ziele den Anteil erneuerbarer Energie in allen Lebensbereichen (Wärme, Strom, Mobilität) deutlich zu erhöhen, die innovative Nutzung regional verfügbarer, nachwachsender Rohstoffe voranzutreiben, die effiziente Nutzung von Ressourcen im öffentlichen und privaten Bereich zu intensivieren und das Bewusstsein in der Region für die Wichtigkeit von Klimaschutz weiter zu stärken. Im Bereich Lifestyle und Ressourcenschonung werden ebenfalls neue Schwerpunkte gesetzt. Die Beschleunigung des Ausstiegs aus fossilen Energieträgern ist ein weiteres Ziel der KEM. Generell wird ein Focus auf die Beratung im Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz sowie dazugehöriger Fördermöglichkeiten gesetzt.

Bereits durchgeführte Maßnahmen

Da die Gemeinden der KEM Mühlviertler Alm bis 2021 Teil der KEM Freistadt waren, wurden bereits viele Maßnahmen in der Region durchgeführt. Unter anderem sind folgende Punkte hervorzuheben:

  • Entwicklung, Aufbau und Betrieb des E-Carsharings „Mühlferdl“ mit 15 bereitgestellten Autos
  • Entwicklung und Aufbau des größten Sonnenkraftwerks Österreichs „Helios Sonnenstrom GmbH“ mit über 14 MW installierter PV-Leistung und Finanzierung über ein Bürger*innenbeteiligungsmodell
  • Unterstützung der KEM-Gemeinden bei der Realisierung von Ökoenergieprojekten
  • Diverse Veranstaltungen zur Bewusstseinsbildung und Wissensvermittlung zu Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsthemen

Schwerpunkte

Öffentlichkeitsarbeit

Die Maßnahme informiert regelmäßig über KEM-Aktivitäten durch digitale & analoge Medien. Regelmäßig erscheinen Beiträge auf regionalen Websites, in Social-Media Kampagnen und monatlichen Newslettern. Vierteljährlich informiert eine Energierubrik in Gemeindezeitungen und halbjährlich in der Almpost, zu Energiethemen und Förderungen. Referate und Diskussionen im Rahmen der Ausschussarbeit unterstützen innovative Entwicklungen. Podcasts mit Expert*innen beleuchten aktuelle KEM-Themen.

Energieresilienz & Energieberatung

Die Maßnahme beinhaltet den strategischen Aufbau einer resilienten Energieversorgung durch die Integration von Energiespeichern. Schwerpunkte sind die regionale Wissensvermittlung zur Stromspeichernutzung, Beratung zur Gründung von Energiegemeinschaften sowie Detailberatungen zur Digitalisierung. Ein Tool zur Hybridberatung für Gemeinden sowie erweiterte Beratungsleistungen fördern den Umstieg auf nachhaltige Energien, ergänzt durch Schulungen zu gesetzlichen Anforderungen.

Ländliche Mobilitätswende

Die Maßnahme steigert das Alltagsradfahren und die mobile Effizienz durch Optimierung mikrologistischer Versorgungsketten. Die Umstellung der kommunalen Fuhrparks auf E-Mobilität wird vorangetrieben. Zudem liegt der Fokus auf der Verbesserung der Radabstellanlagen und der betrieblichen Mobilitätsberatungen. Schwerpunkte wie Fahrradsicherheit und Alltagsmobilität werden durch gezielte Kampagnen und Aktionen, etwa während der Europäischen Mobilitätswoche, weiter gefördert.

Innovative Landwirtschaft

Die Maßnahme fördert die effiziente Leerstandsnutzung auf Höfen und vermittelt Best-Practice-Beispiele für Kreislaufwirtschaft. Ein Schwerpunkt liegt auf der Wissensvermittlung zu Energiespeichersystemen und deren effizientem Einsatz in der Landwirtschaft. Das "Hoflabor" treibt Innovationsentwicklungen voran, während Mikrologistik in einem Pilotprozess implementiert wird. Zusätzlich wird das Potenzial von Rostasche in Biomasseheizwerken evaluiert und gehoben.

Kommunales Energiemanagement

Die Maßnahme beinhaltet die Standardisierung des Energiemonitorings in öffentlichen Gebäuden. Die Einführung eines digitalen Konzeptes ermöglicht die effiziente Erfassung des Energieverbrauchs. Messstellenkonzepte werden entwickelt und regelmäßige Energie-Jour-Fixe zum Erfahrungsaustausch abgehalten, um so Energiebeauftragte zu etablieren, die bei der Datenanalyse unterstützen. Es werden Gebäudechecks durchgeführt, Umsetzungsfahrpläne sowie Jahresberichte erstellt.

HolzNetzWerk Region

Die Maßnahme stärkt das regionale Holznetzwerk durch regelmäßige Fachgruppen-Treffen zum Wissenstransfer und Infokampagnen zu Holzbau und Holzwirtschaft im kommunalen und privaten Bereich. Ein branchenübergreifender Lehrlingsaustausch sowie ein HolzDesignpreis in Schulen fördern Talente und steigern die Attraktivität des Holzberufs. Öffentlichkeitsarbeit und Expertenpodcasts stärken das Image des Holzbaus und die Wahrnehmung der Branche.

Nachhaltiger Konsum

Die Maßnahme fördert die Reduzierung von Bekleidungsmüll und die Kreislaufwirtschaft von Textilien. Im Fokus steht die Bewusstseinsbildung über den Lebenszyklus von Kleidung, Herstellung bis Wiederverwertung. Kleidertauschformate und Nähworkshops fördern die nachhaltige Nutzung und Upcycling. Eine mobile Ausstellung zeigt die ökologische Auswirkung von Textilien und Alternativen auf. Ein interdisziplinäres Projekt vermittelt Ansätze im Circular Design und macht bionische Prozesse erlebbar.

Klimaküche in Aktion

Die Kühlschrank Safari bringt Schüler*innen spielerisch dazu, Lebensmittel kreativ zu verwerten und Verschwendung zu vermeiden. Gemeinsam mit ihren Eltern entdecken sie neue Rezeptideen aus fast abgelaufenen Zutaten. Das Smoothie-Mobil, ein pedalbetriebener Mixer aus recycelten Materialien, verbindet Bewegung mit bewusster Ernährung. Es tourt durch Schulen und Gemeinden, wo ungenutztes Obst frisch verarbeitet wird, um nachhaltige Ernährung erlebbar zu machen.

Das Umsetzungskonzept für die KEM Mühlviertler Alm findest du hier