Gelungener Auftakt: HofLabor von BIO AUSTRIA macht Station in Weitersfelden

Lesedauer: 3 min

Mit dem neuen Innovationsformat Hoflabor setzen die Klima- und Energiemodellregion (KEM) Mühlviertler Alm und BIO AUSTRIA einen klaren Entwicklungsschritt: Die regionale Landwirtschaft soll gezielt dabei unterstützt werden, widerstandsfähiger, moderner und wirtschaftlich tragfähiger zu werden. Das erste HofLabor im Mühlviertel, das in Weitersfelden stattfand, machte deutlich, wie viel Innovationspotenzial in den Betrieben der Region bereits vorhanden ist – und wie es durch professionelle Begleitung weiter geschärft werden kann.

Der erfolgreiche Auftakt liefert einen spürbaren Impuls für die Weiterentwicklung der biologischen Landwirtschaft. Das Kooperationsprojekt von KEM Mühlviertler Alm und BIO AUSTRIA zeigt, wie wirksam praxisnahe Innovationsarbeit funktioniert: durch strukturierte Methoden, Klarheit in den nächsten Schritten und eine starke Vernetzung engagierter Betriebe. So entstehen konkrete Perspektiven für eine Landwirtschaft, die den Herausforderungen der Zukunft aktiv begegnet.

Zum Start des Fachworkshops am 14. November holte Stefan Kirchweger (STUDIA AUSTRIA, Schlierbach) die Teilnehmenden mit einem fundierten Impulsvortrag ab. Unter dem Titel „Biodiversität als Chance & Zukunftsperspektive für die Biolandwirtschaft“ spannte er den Bogen von ökologischen Zusammenhängen bis hin zu neuen Entwicklungsmöglichkeiten für landwirtschaftliche Betriebe. Die Botschaft: Biodiversität ist kein Zusatz, sondern ein zentraler Zukunftsfaktor für die biologische Landwirtschaft.

Moderation und Methode: Professionell geleitet

Durch das HofLabor führten Stefanie Moser (BIO AUSTRIA) und Christa Winklehner (Regionalmanagement). Mit klarer Struktur und viel Moderationserfahrung leiteten sie die rund 20 Projektberater:innen und die vier Ideengeber:innen durch den Tag. Gearbeitet wurde mit der Methode „Design for Wiser Action“, die kreative Gruppenprozesse fördert und in kurzer Zeit tragfähige Lösungsansätze hervorbringt.

Intensiver Austausch, konkrete Ergebnisse

In drei aufeinander aufbauenden Arbeitsrunden wurden die vorgestellten Projekte kritisch beleuchtet, weitergedacht und mit neuem fachlichen Input angereichert. Die Teilnehmenden brachten ihr Wissen aus Praxis, Beratung, Forschung und Vermarktung ein – ein echtes Schwarmwissen, das die Projekte sichtbar voranbrachte.
In der finalen Runde entstanden klare, elegante nächste Schritte, die den Projektideen nun eine konkrete Richtung geben.

Die vier präsentierten Projekte zeigten eindrucksvoll, wie vielfältig Landwirtschaft der Zukunft gedacht werden kann. Tobias Paar vom Poltenhof widmete sich der Frage, wie regionale Bio-Speisepilze über neue Vermarktungswege noch besser in lokale Wertschöpfungsketten eingebunden werden können. Alexander Hunger vom Bioberghof stellte sein Konzept der „Lebensschule“ vor – ein Bauernhof als lebendiger Lernort, an dem traditionelles Wissen im Jahreskreislauf vermittelt und erlebbar gemacht wird. Mit „Bucuci“ präsentierte Emanuel Becherer ein Permakultur- und Marktgärtnerei-Modell, das ökologische Vielfalt, Klimaresilienz und wirtschaftliche Stabilität miteinander verbindet. Den Abschluss bildete Gerald Hauser von Gemüslich, der zeigte, wie sich ein Betrieb vom Gartenkisterl-Angebot hin zu einer solidarischen Landwirtschaft weiterentwickeln kann – und damit neue Formen gemeinschaftlich getragener Versorgung eröffnet.