Seit dem Sommersemester 2025 begleitet die Klima- und Energiemodellregion (KEM) Mühlviertler Alm eine innovative Diplomarbeit im Fachbereich Bionik. Gemeinsam mit der angehenden Diplomandin Sára Péterbencze besuchte das KEM-Management Mitte Juni den Lehrstuhl für Biolumineszenzforschung von Prof. Dr. Stefan Schramm an der HTW Dresden und verbrachte einen intensiven Tag im sogenannten Glow Lab. Im Rahmen eines vertiefenden Experteninterviews gewährte Prof. Schramm fundierte Einblicke in aktuelle Forschungsschwerpunkte – darunter Protein-Engineering, Dünnschichttechnologien und die Entwicklung bioinspirierter Leuchtstoffe auf Basis natürlicher Luciferine. Ergänzend dazu bot sich die Gelegenheit, lumineszierende Flüssigkeiten direkt im Forschungslabor zu analysieren und Studierenden bei experimentellen Arbeiten im Bereich der organischen Chemie über die Schulter zu schauen.

Im Zentrum der Diplomarbeit stehen sogenannte Biologisch inspirierte Organische Licht emittierende Moleküle (BiOLEMs) – innovative Leuchtstoffe, die das Potenzial haben, konventionelle, schwermetallhaltige Emitterschichten in OLED-Systemen, der Photokatalyse und der medizinischen Diagnostik durch eine nachhaltige Alternative zu ersetzen. BiOLEMs orientieren sich an natürlichen Mechanismen der Biolumineszenz, wie sie etwa bei Leuchtkäfern oder Tiefseelebewesen vorkommen. Sie zeichnen sich durch hohe Energieeffizienz, biologische Abbaubarkeit und die Möglichkeit aus, aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt zu werden – ein vielversprechender Beitrag zur Green-Tech-Transformation und zur zukünftigen Informationstechnologie.
Für KEM-Managerin Elisabeth Schmidt ist die Begleitung dieser Diplomarbeit ein großes Anliegen zur Förderung zukunftsorientierte Bildungsarbeit in der Region: „Eine unserer zentralen Aufgaben ist die umweltrelevante Bildungsarbeit. Es ist mir ein persönliches Anliegen, Talente – insbesondere junge Frauen – für technische Berufe in der Green Economy zu begeistern. In guten Kooperation mit engagierten Schulen und Forschungseinrichtungen haben wir einen entscheidenden Hebel, um junge Menschen für innovative Umwelttechnologien zu sensibilisieren und ihnen konkrete berufliche Perspektiven im Bereich nachhaltiger Technologien aufzuzeigen.“
Die Fertigstellung der Diplomarbeit ist für Jänner 2026 vorgesehen. Ein besonderer Mehrwert des Projekts ist die Entwicklung eines animierten Lehrvideos, das ab dem Sommersemester 2026 speziell den Mittelschulen im Bezirk Freistadt zur Verfügung stehen wird. Konzipiert für den Biologie- und Chemieunterricht, vermittelt es auf anschauliche Weise die Grundlagen und Anwendungsmöglichkeiten von Biolumineszenz und nachhaltiger Leuchtstofftechnologie – ein weiterer Beitrag zur Stärkung der naturwissenschaftlichen Bildung und zur Begeisterung junger Menschen für Zukunftstechnologien in der Region.

