Vor zwanzig Jahren galt der Ausstieg aus Öl, Gas und Atomkraft für viele noch als unrealistische Idealvorstellung. Heute ist der Energiebezirk Freistadt (EBF) eine der erfolgreichsten Modellregionen Österreichs und eine treibende Kraft der regionalen Energiewende.
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Anlässlich des 20-jährigen Bestehens lud der EBF zu einer Jubiläumsfeier ins Gasthaus Fäberwirt in Bad Zell. Zahlreiche Bürgermeister:innen, politische Vertreter:innen, Partnerbetriebe und langjährige Wegbegleiter:innen folgten der Einladung, um zwei Jahrzehnte voller Engagement, Innovationsgeist und gemeinsamer Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft zu feiern. Begleitet wurde der Festabend von einem Klima-Kabarett von Seppi Neubauer und dem symbolischen Anschnitt einer „Sonnentorte“ – ein Zeichen für zwanzig Jahre voller Energie.

Landtagsabgeordnete Dagmar Engl überbrachte die Glückwünsche von Energielandesrat Stefan Kaineder und hob in ihrer Ansprache die Bedeutung des Vereins als verlässliche Schnittstelle zwischen Land, Gemeinden und Bevölkerung hervor. Bundesrätin Johanna Miesenberger betonte: „Der Energiebezirk Freistadt leistet seit zwei Jahrzehnten echte Pionierarbeit – und zählt heute zu den erfolgreichsten Energie- und Klimaregionen Österreichs.“ Diese Initiativen zeigen, dass der EBF aktiv die Region gestaltet – mit großem Engagement und sozialem Rückhalt.
In einer Videobotschaft erinnerte Ehrenobmann Alfred Klepatsch, einer der Gründerväter des EBF, an die visionären Anfangsjahre und appellierte, die Jugend weiterhin aktiv in Zukunftsfragen einzubinden – ein Grundsatz, der den Energiebezirk Freistadt seit seiner Gründung prägt und ihm bis heute Richtung gibt.
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Von der Gegenbewegung zur Erfolgsgeschichte

Als der Verein im Jahr 2005 gegründet wurde, war der Gegenwind beträchtlich. Skepsis gegenüber erneuerbaren Energien und knappe Budgets prägten die Anfangszeit. Trotzdem setzten sich die Gründerväter Alfred Klepatsch, Norbert Miesenberger und Georg Kragl mit Hartnäckigkeit durch. Aus ersten Pilotprojekten entwickelte sich Schritt für Schritt eine Organisation, die heute 27 Gemeinden des Bezirks Freistadt und St. Georgen am Walde betreut. „Was damals mit Überzeugung begonnen hat, ist heute eine regionale Erfolgsgeschichte“, so Bergsmann. „Der Energiebezirk Freistadt ist zu einem Kompetenzzentrum für Energie- & Klimaanpassungstrategien geworden.“
EBF als Schaltstelle der Energiewende

Der Energiebezirk Freistadt (EBF) ist heute weit mehr als ein regionaler Zusammenschluss engagierter Gemeinden – er fungiert als zentrale Trägerorganisation für die Bundesprogramme der Klima- und Energie-Modellregionen (KEM) sowie der Klimawandelanpassungsregionen (KLAR!). Damit verantwortet der Verein die strategische und operative Umsetzung von Förder-, Bildungs- und Innovationsprojekten im gesamten Bezirk Freistadt und in St. Georgen am Walde. Durch die enge Verzahnung von Energie- und Klimaprogrammen ist der EBF zu einer wichtigen Schnittstelle zwischen Gemeinden, Land, Bund und Bevölkerung geworden – ein Vorzeigebeispiel dafür, wie regionale Strukturen nationale Klimaziele wirkungsvoll voranbringen können.
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In den vergangenen Jahren entstanden aus dieser Arbeit zahlreiche Initiativen, die weit über die Region hinaus Aufmerksamkeit fanden: Mit der Photovoltaik-Ausbauoffensive und Bürgerbeteiligungsmodellen über die Helios Sonnenstrom GmbH wurde die Energiewende auf viele Dächer gebracht. Projekte in den Bereichen E-Mobilität, Carsharing und Energieberatung schufen neue Mobilitätsformen und Bewusstsein für nachhaltiges Handeln. Durch die Einrichtung von Energiegruppen in den Gemeinden wurde das Thema Klimaschutz direkt in der Bevölkerung verankert.
Nach zwei erfolgreichen Jahrzehnten sieht sich der Energiebezirk Freistadt nicht am Ziel, sondern am Beginn einer neuen Entwicklungsphase. Mit dem weiteren Ausbau von Photovoltaik- und Speicherlösungen, der gemeindeübergreifenden Energiedatenstrategie sowie gezielten Maßnahmen in Mobilität und Klimaanpassung will der EBF die Region fit für die Zukunft machen. „Wir gestalten die Energiewende dort, wo sie Wirkung zeigt – in den Gemeinden, gemeinsam mit den Menschen“, betont EBF-Obmann David Bergsmann.
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